01.08.2025
Suchan-Mayr: „Mütter brauchen Lösungen – keine Vorwürfe aus der ÖVP-Zentrale“
Kritik an Teilzeit verkennt politische Versäumnisse und alltägliche Realität von Frauen
Wenn eine Mutter morgens um sechs aufsteht, zwei Kinder versorgt, dann 20 Minuten zum Kindergarten fährt und dort erklärt bekommt, dass es heute wieder keine Nachmittagsbetreuung gibt – dann ist klar, warum sie nicht Vollzeit arbeiten kann.
„Das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun, sondern mit einer Politik, die Familien im Stich lässt“,
sagt SPÖ-Familiensprecherin LAbg. Kerstin Suchan-Mayr zur aktuellen Teilzeitdebatte. Dass Landeshauptfrau Mikl-Leitner das Verhalten von Frauen pauschal als asozial, ungerecht und unfair bezeichnet, ist aus Sicht Suchan-Mayrs nicht nur respektlos, sondern entlarvend.
„Teilzeit ist oft der einzige Weg, Familie und Beruf überhaupt noch irgendwie unter einen Hut zu bringen, vor allem für Frauen“,
so Suchan-Mayr weiter, die die Verantwortung bei der Politik und nicht bei den Betroffenen sieht. Das gelte nicht nur für Mütter mit kleinen Kindern, sondern genauso für Frauen, deren Kinder schon größer sind. Denn wer jahrelang aufgrund fehlender Betreuung nur Teilzeit arbeiten konnte, hat sich oft in Arbeitsverhältnissen eingependelt, die einen Umstieg auf Vollzeit schlicht nicht möglich machen – etwa, weil es an Weiterbildungsangeboten fehlt oder weil sich Betreuungspflichten auf andere Familienmitglieder verlagert haben.
„Solange eine ganztägige, flächendeckende Kinderbetreuung fehlt, die kostenlos ist, und solange Arbeitszeiten nicht zur Lebensrealität passen, bleibt vielen Menschen nur die Teilzeit als einziger Ausweg“,
betont Suchan-Mayr:
„Wer Müttern dafür die Schuld gibt, macht aus einem politischen Versagen ein moralisches Problem.“
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